Wie alles begann
aus der Sicht von …
Bernd
Die Frage wer wen zuerst gesehen hat, lässt sich ziemlich eindeutig beant- worten: Ausnahmsweise war ich an einem Mittwoch im Oktober mal pünktlich, saß mit ca. 29 weiteren Personen in einer münsteraner Schule und kritzelte auf ein Blatt Papier griechisch anmutende Buch- staben.
Es war der aus reiner Freude an Griechenland gebuchte Sprachkurs Teil I der VHS Münster.
»Hallo, äh – ist hier der Griechisch-Kurs?«, lukte fragend ein blonder Lockenkopf durch die Tür. Nach vielfacher Bestätigung nahm Sabine direkt an der Tür Platz. Es war der einzige freie Platz, denn sie kam zu spät – 15 Minuten. Genauer gesagt eine Woche und 15 Minuten.
Sabine
Ich konnte am ersten Kursabend Ende September nicht teilnehmen, da ich auf einer Ferienfreizeit war. Also fuhr ich frohen Mutes zum zweiten Abend von Warendorf nach Münster - es war der 02.10.02 - und fand die Schule nicht. Immer wieder bin ich dran vorbei gefahren bzw. gelaufen. Also 15 Minuten nach Kursbeginn - man stelle sich vor, wie ich die Türe öffne und mich ein Raum voll fremder Menschen anstarrt - nahm ich mit hochrotem Kopf auf einem Stuhl an der Tür Platz. Bernd nahm ich an dem Abend eher flüchtig wahr.
Im Laufe der folgenden Wochen wurde der Lernstoff immer intensiver und die Lernenden immer weniger. Nach dieser „natürlichen Auslese“ rückten die verbliebenden 15-16 (?) Teilnehmer vermehrt zusammen und die Treffen wurden nicht mehr ausschließlich zum Erlernen der griechischen Sprache genutzt.
Bernd
Die Mittwoch-Treffen wurden zum Testen der erworbenen Sprachkenntnisse des öfteren ins „Papa George“ ausgeweitet. So kamen wir mit dem ein oder anderen anregenden Ouzo in anregende Gespräche - und meist nicht vor Mitternacht nach Hause.
Wenn´s eben nicht so spät werden sollte, sind wir nach dem Unterricht einfach an der Laterne vor der Schule stehen geblieben, um noch ein paar Worte zu wechseln. Aus den paar Worten wurden allerdings jedesmal mehr als geplant. :o Das hatte den nachteiligen Effekt, dass es trotzdem spät wurde und uns zusätzlich die Füße halb abfroren, denn die Kurse lagen immer in den Wintermonaten :/
Übrigens war ich an Sabine nicht interessiert - schließlich hatte sie blonde Locken, also eher nicht mein Typ.
Aber nett wie ich bin (das sah sie wohl genauso) haben wir uns gegenseitig auf Geburtstage eingeladen und auch zwei Silvester-Partys zusammen verbracht.
Sabine
Nachdem unsere Kurstreffen nach Teil III 2005 erstmal beendet waren, haben wir versucht wenigstens ein Treffen im Jahr hinzukriegen. Meist war das der weiß-blaue Glühweinstand an der Lambertikirche.
Einige Tässchen haben wir dort alljährlich im vorweihnachtlichen Lichterglanz geleert - mal zu zweit, mal mit Freunden … :)
Bernd
Diverse Verkupplungsversuche blieben erfolglos. (Ich war wohl auch eher nicht Sabines Typ).
So verging die Zeit - bis zum »verflixten« siebten Jahr ...